Raumentwicklungskonzept der Großregion (REKGR)

Das im Rahmen des Programms Interreg V A Großregion durchgeführte Interreg-Projekt REKGR hat es ermöglicht, ein von allen Akteuren der Großregion geteiltes Raumentwicklungsschema in Angriff zu nehmen. Es fiel in den Rahmen der Prioritätsachse 4 des Programms (Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität der Großregion) und des spezifischen Ziels 8 (Verstärkung der grenzüberschreitenden Kooperationen im Bereich F&E, um die Großregion zu einem Standort für Exzellenzforschung zu machen.

Mit einem geschätzten Gesamtbudget von 1.491.627,41 € (davon 801.263,27 € EFRE-Mittel) und einer Laufzeit von 4 Jahren (01.01.2018 - 31.12.2021) wurde das REKGR-Projekt von einer breiten Partnerschaft getragen, die aus 25 Akteuren bestand, von denen 9 über ein Budget verfügten.

Um die Innovation in der Großregion zu stimulieren, insbesondere durch die Identifizierung der Herausforderungen und Chancen, die sich aus den laufenden sozioökonomischen Entwicklungsdynamiken und der Definition einer integrierten polyzentrischen und grenzüberschreitenden Strategie ergeben, die die Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit der Großregion steigern soll, haben alle Partner vier Jahre lang bei der Umsetzung folgender Maßnahmen zusammengearbeitet:

 

Aufbau einer gemeinsamen Wissensbasis und einer gemeinsamen Sprache

Im Jahr 2018 wurden auf der Grundlage sozioökonomischer und territorialer Indikatoren vier Themenhefte sowie ein fünftes Querschnittsheft erstellt, in dem die sektoralen und transversalen Herausforderungen der Raumentwicklung der Großregion herausgearbeitet wurden:

  • Themenheft 1 - Demografische Dynamik und damit verbundene räumliche Erfordernisse
  • Themenheft 2 - Mobilität
  • Themenheft 3 - Wirtschaftliche Entwicklung
  • Themenheft 4 - Umwelt und Energie
  • Themenheft 5 - Aneignung der Raumanalyse und Formulierung bereichsübergreifender Aufgaben


Etablierung einer strategischen Vision – die Großregion mit einem gemeinsamen Zukunftsprojekt ausstatten

2019 wurde das Konsortium Institut Destrée / Deutsch-französisches Institut (dfi) damit beauftragt, im Rahmen eines partizipativen Prozesses, der die Partner des Projekts REKGR sowie andere Instanzen der Großregion einbezieht (Organisation eines Policy Labs und eines Workshops), eine operative grenzüberschreitende strategische Vision zu erstellen.

So wurde eine erste Version des Zukunftsbildes für die Raumentwicklung der Großregion erarbeitet und am 16. Januar 2020 wurde eine Kurzfassung des Dokuments als „Grenzüberschreitende Zukunftsvision für die Großregion“ anlässlich des VI. Fachministerkonferent Raumentwicklung der Großregion auf politischer Ebene bestätigt. So verabschiedeten die Teilnehmer eine gemeinsamen Beschluss, in der sie unter anderem ihren Willen bekräftigten, eine verstärkte Zusammenarbeit im Bereich der Raumplanung fortzusetzen und ihre Bereitschaft zeigten, unterschiedliche fachbezogene Kooperationen in der Großregion anzuregen und zu unterstützen, insbesondere solche, die den fünf beschlossenen Leitzielen entsprechen:

  1.  Eine wettbewerbsfähigere und innovative Großregion, durch ihr Know-how und ihre Komplementaritäten;
  2. Lebensqualität durch Anpassung an den Wandel (in den Bereichen Klimaschutz, Umwelt, Energie, Bevölkerungsentwicklung, Wirtschaft und Soziales, Digital, Ernährung) und Sicherung eines echten sozialen und territorialen Zusammenhalts;
  3. ein grenzüberschreitender und gemeinsamer Arbeitsmarkt, der auf gemeinsamen Ausbildungszweigen beruht;
  4. Entwicklung einer polyzentrischen Metropolregion unter Nutzung einer emissionsarmen Mobilität und Konnektivität;
  5. ein langfristiger Orientierungs- und Koordinierungsrahmen, als Teil einer Mehrebenenlogik.

Auf der Grundlage der Zukunftsvision betrifft das politische Engagement die Übernahme der Logik der funktionalen Räume und die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der RaumentwicklungZauf die drei Ebenen herunter zu brechen, die in der Sitzung identifiziert und validiert wurden:

  • die Großregion als Ganzes;
  • der zentrale Metropolraum um Luxemburg;
  • die unmittelbaren Grenzgebiete;

Die grenzüberschreitende operative Strategie wurde Ende 2020 fertiggestellt und am 12. Januar 2021 im Rahmen des VII. Fachministerkonferenz Raumentwicklung der Großregion validiert.

Prioritäre Pilotaktionen

Im April 2020 wurde parallel zur Finalisierung der Strategie ein Projektaufruf gestartet, um Pilotprojekte für die Umsetzung des Dokuments „Eine grenzüberschreitende operative Strategie für die Großregion“ zu sammeln. Insgesamt wurden 35 Projektideen eingereicht. Zusammen mit den Projektideen, die vom Destrée/dfi-Konsortium identifiziert und in das Dokument „Grenzüberschreitende operative Strategie“ als solches aufgenommen wurden, ergaben sich insgesamt 118 Pilotprojekte.

 

Empfehlungen für die Umsetzung der Strategie und Kartografie

Um über Empfehlungen für die Umsetzung der Strategie im Rahmen der Planungsdokumente der verschiedenen Partner, aber auch auf der Ebene der Großregion zu verfügen, wurde 2021 ein externer Dienstleister damit beauftragt, präzise Empfehlungen zu formulieren und eine umfassende Kartografie zu erstellen, die Karten für jede strategische Achse enthält.

 

Monitoring

Der wissenschaftliche Ausschuss hat ein „leichtes“ Monitoring vorgesehen, das zwei Teile umfasst: einen zum Aufbauprozess des REKGR und einen anderen zur Aneignung des REKGR durch die Akteure der Großregion.

 

Fortsetzung der durchgeführten Arbeiten

Das Interreg-Projekt REKGR wurde am 31. Dezember 2021 abgeschlossen. Die Arbeiten werden im Rahmen der Arbeitsgruppe Koordinationsausschuss Raumentwicklung (KARE) des Gipfels der Großregion fortgesetzt, die das Projekt de facto initiiert hat. Der KARE wird also auf der Grundlage der erzielten Ergebnisse weiterarbeiten, und hierbei insbesondere die Projekte im Zusammenhang mit der Raumplanung präzisieren und das Monitoringsystem einrichten.

Die grenzüberschreitende operative Strategie, die im Rahmen des Projekts REKGR gemeinsam von verschiedenen politischen und administrativen Akteuren der Großregion aufgestellt wurde, hat es ermöglicht, eine gemeinsame Bestandsaufnahme der Herausforderungen der Raumentwicklung in der Großregion vorzunehmen und konkrete Lösungen und Wege zur Bewältigung dieser Herausforderungen zu identifizieren. Durch die Umsetzung des REKGR werden die grenzüberschreitenden funktionalen Räume, wie sie im neuen Kooperationsprogramm Interreg VI definiert sind, besser in der Lage sein, eine integrierte Raumentwicklung zu initiieren, indem sie die wirtschaftlichen, sozialen oder ökologischen Hindernisse auf ihrem Gebiet abbauen. Das REKGR-Projekt hat auch einen regelmäßigen Dialog und die Abstimmung von grenzüberschreitenden Raumentwicklungsstrategien auf verschiedenen Ebenen initiiert.

 

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