2016
Die Karte entsammt einer Zusammenarbeit zwischen dem GIS-GR und dem Luxembourg Institute of Socio-Economic Research (LISER). Sie ist Teil des Themenhefts "Demographische Dynamik und damit verbundene räumliche Erfordernisse", das durch das LISER im Rahmen der Raumanalyse für das Raumentwicklungskonzept der Großregion (REKGR) erstellt wurde.
Rückgang der jungen Bevölkerung in der Großregion
In Europa existiert die allgemeine Tendenz eines Rückgangs der Bevölkerung der unter 20-Jährigen. Laut Eurostat hat diese Bevölkerungsgruppe während der letzten zehn Jahre um mehr als 2,2 Millionen Personen abgenommen, während im selben Zeitraum die Gesamtbevölkerung um rund 11 Millionen Einwohner zugenommen hat.
Die Großregion weist eine vergleichbare Entwicklung auf. Die Anzahl der Personen unter 20 Jahren hat zwischen 2000 und 2016 um mehr als 7 % abgenommen, was einem Rückgang von mehr als 200.000 Personen entspricht. Zudem hat der Anteil der jungen Bevölkerung hier auch abgenommen und ist von 24 % der Gesamtbevölkerung im Jahr 2000 auf 21 % im Jahr 2016 gesunken (dies entspricht dem europäischen Durchschnitt). Dieses Phänomen kann in allen Teilgebieten der Großregion beobachtet werden, auch wenn in den regionalen Gebieten unterschiedliche Dynamiken festgestellt werden können. Die Wallonie und Luxemburg sind die beiden einzigen Gebiete, in denen die Bevölkerung unter 20 Jahren zwischen 2000 und 2016 zugenommen hat. Das Wachstum war in der Wallonie eher mäßig (+ 2 %, d. h. ein Zuwachs von 16.272 Personen), in Luxemburg jedoch wesentlich stärker (+ 20 %, d. h. mehr als 21.291 Personen). Die anderen Regionen weisen einen sehr starken Rückgang der jungen Bevölkerung zwischen 2000 und 2016 auf: - 9 % in Lothringen (in absoluten Werten ein Rückgang von 67.338 Personen), - 14 % in Rheinland-Pfalz (-130.593 Personen) und - 22 % im Saarland (-48.077 Personen).
Eine ungleiche räumliche Verteilung der unter 20-Jährigen
2016 umfasste die Altersgruppe der unter 20-Jährigen in der Großregion ungefähr 2,5 Millionen Personen. Dieser Teil der Bevölkerung teilt sich folgendermaßen auf die fünf Teilgebiete der Großregion auf: 843.878 Jugendliche in der Wallonie, 128.145 in Luxemburg, 645.755 in Lothringen, 747.204 in Rheinland-Pfalz und 165.211 im Saarland.
Diese räumliche Verteilung der jungen Bevölkerung innerhalb der Großregion weist jedoch große Unterschiede auf, wenn man sie relativ erfasst. So zeigt sich eine große Divergenz zwischen den beiden deutschen Bundesländern und dem Rest der Großregion. Während Rheinland-Pfalz und das Saarland einen Anteil an junger Bevölkerung haben, der ungefähr 18 % der Gesamtbevölkerung entspricht, ist dieser Prozentsatz in Luxemburg (22,5 %), in Lothringen (22,8 %) und in der Wallonie (23,4 %) bedeutend höher. Dies erklärt sich teilweise durch die Geburtenrate, die in den beiden deutschen Bundesländern relativ niedrig (≈ 8 %) und in den drei anderen Gebieten eher hoch ist (> 10 %, leicht über dem europäischen Durchschnitt). Angesichts dieser Ergebnisse besteht das Hauptrisiko langfristig in einer Entvölkerung bestimmter Teilgebiete, d. h. einer ausbleibenden Erneuerung der Generationen, die nicht durch die Immigration abgefangen wird.
In einem größeren räumlichen Rahmen lässt sich zudem auf der Karte feststellen, dass die junge Bevölkerung sich nicht in den urbanen Zentren konzentriert, sondern im (v. a. grenzüberschreitenden) städtischen Umland der lothringischen, luxemburgischen und belgischen Ballungsräume.
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