2024-2050
Die Karte geht auf eine Zusammenarbeit zwischen dem GIS-GR und der Interregionalen Arbeitsmarktbeobachtungsstelle (IBA·OIE) der Großregion zurück. Sie ist Teil des Berichts zur Arbeitsmarktsituation 2023/2024 in der Großregion, den die IBA·OIE für den Gipfel der Großregion erstellt hat.
Der demografische Wandel und die Entwicklung des Erwerbspersonenpotenzials betreffen nicht alle Teilregionen in gleicher Weise, allerdings sind wird für das Gebiet der Großregion bis 2050 ein Rückgang der Erwerbspersonen um -6% prognostiziert, was insgesamt etwa 403.000 Personen im Alter von 20 bis 64 Jahren entspricht.
Besonders Lothringen muss sich nach den neusten Prognosen auf einen deutlichen Rückgang der Personen im erwerbsfähigen Alter einstellen: -16,0% (-201.600 Personen im erwerbsfähigen Alter) bis zum Jahr 2050. In den Arrondissements Meuse sowie Vosges wird eine regional überdurchschnittlich hohe Abnahme erwartet (-22,2 bzw. –25,4%).
Nach den Voraussagen wird sich auch das Saarland im Hinblick auf die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter im Jahr 2050 in einer kritischsten Situation befinden: im Vergleich zu 2024 wird es bis 2050 etwa 14,1% seiner potenziellen Erwerbsbevölkerung verlieren, was etwa 80.300 Personen entspricht. Weniger stark aber dennoch durchweg negativ zeigt sich der Trend für Rheinland-Pfalz: für das gesamte Bundesland wurde ein Rückgang bis 2050 von -7,1% berechnet, etwa -170.500 Personen von 20-64 Jahren. Selbst die Gebiete entlang der Rheinschiene rutschen in den roten Bereich und den Städten Ludwigshafen und Mainz wird nur der Status-quo prognostiziert. Auch die grenznahen Regionen um Trier (-5,0%) und Trier-Saarburg (-6,4%) müssen mit einer Abnahme der Erwerbsbevölkerung rechnen und besonders die ländlichen Gebiete in der Vulkaneifel (-12,5%) und der Südwestpfalz (-14,9%).
Das wallonische Erwerbspersonenpotenzial wird bis 2050 voraussichtlich um -3,6% leicht zurückgehen, was etwa 76.600 Personen zwischen 20 und 64 Jahren entspricht. In der Wallonie weisen die Prognosen immerhin für ein Drittel der Arrondissements einen deutlichen Positivtrend aus: beispielsweise für die Arrondissements Bastogne (+11,5%) und Neufchâteau (+15,6%) an der luxemburgischen Grenze sowie den nördlicheren Soignies (+14,2%) oder Waremme (+9,9%). Diesen stehen Rückgänge des Erwerbspersonenpotenzials bis zu -14,9% in Arlon und -12,8% in Philippeville gegenüber. Mit geringeren Verlusten von -3,3% wird die Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens bis 2050 voraussichtlich konfrontiert sein.
Mit einem Plus von voraussichtlich 29,3% bis 2050 ist das Großherzogtum Luxemburg die einzige Teilregion, die zwischen 2024 und 2050 eine deutliche Steigerung des Erwerbspersonenpotenzials verzeichnen kann (+126.000 Personen). Die Zahl von rund 556.000 Personen im erwerbsfähigen Alter dürfte schließlich Ende 2050 erreicht werden. Der Hauptgrund hierfür liegt in der hohen wirtschaftlichen Attraktivität des Landes für Zuwanderer, die schon seit Ende der 1980er Jahre von dem wachsenden Arbeitskräftebedarf Luxemburgs angezogen werden. Auch die Multikulturalität und Mehrsprachigkeit des Landes verstärken diesen Trend zukünftig. Die tendenziell jüngere Zuwandererbevölkerung weist zudem eine höhere Geburtenrate auf als die einheimische, wodurch natürliche Bevölkerungswachstum stabilisiert oder sogar erhöht wird. Dadurch wird die Alterung der Gesellschaft abgemildert und Luxemburg wird in Zukunft wahrscheinlich über eine relativ junge Bevölkerung mit einem sehr hohen Erwerbspersonenpotenzial verfügen können.
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