Anteil des PIB - 2020

 

Die Karte ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen dem GIS-GR und der Arbeitsgruppe Hochschulwesen und Forschung des Gipfels der Großregion auf Grundlage von Daten, die von Eurostat und INSEE Grand Est bereitgestellt wurden. Es handelt sich um eine Aktualisierung der Karte, die den Anteil des BIP im Jahr 2013 veranschaulicht.

Die Daten werden auf der NUTS-2-Ebene angezeigt, die den folgenden Gebietskörperschaften der Großregion entspricht:

  • Grand Est: ehemalige Regionen
  • Luxemburg: Großherzogtum
  • Rheinland-Pfalz: ehemalige Regierungsbezirke
  • Saarland: Bundesland Saarland
  • Wallonien: Provinzen

Das Bezugsdatum ist 2020 für Frankreich und Luxemburg. Für Deutschland stammen die Daten aus dem Jahr 2019 und für Belgien aus dem Jahr 2017.

Auf der interaktiven Karte kann der Anteil der einzelnen Gebietskörperschaften am BIP und die absoluten Ausgabenbeträge für FuE abgerufen werden.

 

Welcher Teil des BIP wird für FuE aufgewandt?

Die Europäische Union fördert Investitionen in Forschung und Entwicklung, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Das Ziel, 3% des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für FuE-Aktivitäten aufzuwenden, war daher eines der fünf Hauptziele der 2010 verabschiedeten Strategie Europa 2020. Wo stehen diesbezüglich die verschiedenen Gebiete der Großregion, auch im Vergleich zur letzten Bestandsaufnahme für das Jahr 2013, und wie positioniert sich dieses Kooperationsgebiet im Verhältnis zu den umliegenden Gebieten?

Es ist festzustellen, dass nur die wallonische Provinz Wallonisch-Brabant (Anteil von 7,7% im Jahr 2017) und der ehemalige Regierungsbezirk Rheinhessen-Pfalz (4,1% im Jahr 2019) im Osten von Rheinland-Pfalz die von Europa als Ziel gesetzte Schwelle überschreiten. Während der Anteil in Wallonisch-Brabant einen Rückgang im Vergleich zu 2013 (8,6%) darstellt, verzeichnet Rheinhessen-Pfalz einen deutlichen Anstieg im Vergleich zur Quote von 2013 (2,8%).

Die Provinz Wallonisch-Brabant verdankt ihren ersten Platz in der Großregion der Präsenz des Campus Louvain-la-Neuve der Katholischen Universität Löwen und großer innovativer Unternehmen, die vor allem auf den Bereich Biotechnologie ausgerichtet sind (GSK, UCB, IBA...). Der Anteil in Rheinhessen-Pfalz ist auf die Präsenz mehrerer Universitäten (Kaiserslautern, Mainz, Koblenz-Landau - Campus Landau) und großer innovativer Unternehmen wie BASF in Ludwigshafen und des Pharmaunternehmens Boehringer-Ingelheim zurückzuführen.

Diese beiden Gebiete tragen auch zum guten Abschneiden auf regionaler Ebene für die Wallonie (2,7% 2017) und Rheinland-Pfalz (2,6% 2019) bei, deren Anteil nicht weit unter dem europäischen Ziel von 3% liegen.

Die meisten NUTS-2-Gebiete in der Großregion weisen einen Anteil der FuE-Ausgaben am BIP von unter 2% auf. Diese Prozentsätze bleiben in der Nähe der 2013 erreichten Anteile. Die Provinz Lüttich ist neben Rheinhessen-Pfalz die einzige Region in der Großregion, die einen deutlichen Anstieg von 1,6% im Jahr 2013 auf 2,2% im Jahr 2017 verzeichnet. Damit belegt sie den dritten Platz in der großregionalen Rangliste. Auf den nächsten Plätzen folgen das Saarland (1,9% im Jahr 2019) und die wallonische Provinz Hennegau (1,5% im Jahr 2017). Lothringen weist im Jahr 2020 eine unveränderte Quote von 1,3% im Vergleich zu 2013 auf und liegt damit zwischen den anderen Teilregionen der Region Grand Est (Champagne-Ardenne: 0,8%, Elsass: 1,8%). Alle Teilregionen der Region Grand Est liegen unter dem nationalen Anteil für Frankreich (2,3%). In der Region Grand Est machen die FuE-Ausgaben der Unternehmen 49 % der Gesamtausgaben (Verwaltungen + Unternehmen) aus.

4 Gebietskörperschaften weisen einen Anteil von etwa 1,0% auf: das Großherzogtum Luxemburg (1,1%), die wallonische Provinz Namur (1,0%) und die beiden ehemaligen Regierungsbezirke Koblenz und Trier in Rheinland-Pfalz (0,9%). Im Großherzogtum ist diese niedrige Quote angesichts des sehr hohen PIB pro Einwohner, über das das Land verfügt, zu relativieren. Die Trierer Quote stellt einen deutlichen Rückgang gegenüber dem Anteil dar, der für 2013 in den Eurostat-Zahlen angegeben wurde (3,1%). Angesichts der geringen Größe der dort ansässigen Universität und dem Fehlen eines Großbetriebes aus dem Hightech-Sektor erscheint dieser Wert für 2013 allerdings unplausibel. Im Jahr 2005 betrug die gleiche Quote im ehemaligen Regierungsbezirk Trier übrigens nur 0,8 %, was in etwa dem 2019 erreichten Anteil entspricht.

Schließlich weist die wallonische Provinz Luxemburg mit 0,3% im Jahr 2017 den mit Abstand niedrigsten Anteil des BIP für FuE auf.

Die absoluten Ausgabenbeträge für FuE sind am höchsten in den Regionen mit den höchsten Anteilen am BIP, wobei der ehemalige Regierungsbezirk Rheinhessen-Pfalz in Rheinland-Pfalz (3.228 Millionen Euro im Jahr 2019) weit vor Wallonisch-Brabant (1.404 Millionen Euro im Jahr 2017) an erster Stelle steht. Die Ausgaben der anderen NUTS-2-Gebiete der Großregion liegen deutlich unter 1.000 Millionen Euro. Allerdings sind diese Beträge im Vergleich zu 2013 deutlich gestiegen, insbesondere für die wallonischen Provinzen Lüttich (+52% zwischen 2013 und 2017) und Namur (+43%) oder auch den ehemaligen Regierungsbezirk Koblenz (+41% zwischen 2013 und 2019). Auch hier ist Rheinhessen-Pfalz mit einer Entwicklung von +71% führend. Weniger stark sind die Entwicklungen in Lothringen (+9,6%), Wallonisch-Brabant (+7,8%) oder auch Luxemburg (+16,7%).

In der näheren Umgebung der Großregion sind andere Gebiete demgegenüber sehr gut aufgestellt, auch dank wichtiger universitären Zentren. An erster Stelle sind hier die Regierungsbezirke Stuttgart (7,3 %), Karlsruhe (5,3%) und Tübingen (5,2%) in Baden-Württemberg zu nennen. Auch Flämisch-Brabant mit der Universität Löwen (4,2%), die Ile de France um Paris (3,1%) und der Regierungsbezirk Köln (3,0%) haben den auf europäischer Ebene festgelegten Schwellenwert erreicht und liegen über den Werten der meisten NUTS-2-Gebieten in der Großregion.  Es zeigt sich, dass abgesehen von den Randbereichen der Großregion, die zu den Metropolregionen Brüssel, FrankfurtRheinMain, Rhein-Ruhr oder Rhein-Neckar gehören, die FuE-Ausgaben eher eine relative Schwäche des gesamten Kooperationsraums darstellen.

 

Zum letzten Mal aktualisiert am