Anteil der Bevölkerung im Alter von 30 bis 34 Jahren - 2019
Eines der Ziele der Strategie EU 2020 ist es, die Zahl der Hochschulabsolventen zu erhöhen. Die Europäische Union möchte, dass mindestens 40% der 30- bis 34-Jährigen bis 2020 einen Hochschulabschluss haben (ISCED-Stufe 5-8). Von 2010 bis 2016 stieg der Durchschnitt der EU27 von 33,5% auf 39,1%. 2019 stieg dieser Wert auf 41,6%.
Innerhalb der Länder der Großregion auf der NUTS0-Skala verzeichneten alle vier Länder zwischen 2016 und 2019 einen deutlichen Anstieg ihrer Quoten. Luxemburg stieg von 54,6% im Jahr 2016 auf 56,2% im Jahr 2019, Belgien von 45,6% auf 47,5%, Frankreich von 43,7% auf 47,5% und Deutschland von 33,2% auf 35,5%.
Im Jahr 2016 haben gemäß den Eurostat Daten auf der NUTS 2-Ebene nur 3 Teilräume der Großregion das für 2020 gesteckte Ziel erreicht: das Großherzogtum und die beiden bevölkerungsärmsten wallonischen Provinzen: Wallonisch-Brabant und Luxemburg. Im Jahr 2019 kommt die Provinz Lüttich hinzu.
Im Jahr 2019 setzt das Großherzogtum Luxemburg seinen Aufwärtstrend mit einem Anteil von 56,2% gegenüber 54,6% im Jahr 2016 fort und liegt damit deutlich über dem Ziel für 2020.
Von den belgischen Provinzen der Wallonie, hatten Wallonisch Brabant und Luxemburg das Ziel für 2020 bereits 2016 mit 59,2% bzw. 41,0% erreicht. Im Jahr 2019 weist Brabant Wallon mit 56,9% die höchste Quote der NUTS-2-Gebiete in der Großregion auf, trotz eines Rückgangs im Vergleich zu 2016. In der europäischen Rangliste der NUTS-2-Regionen belegt Wallonisch-Brabant den siebten Platz (2016: Platz 3). Diese Rangliste wird von der Region Zürich mit einer Quote von 69,4% im Jahr 2019 angeführt. Die wallonische Provinz Luxemburg hingegen erreicht 47,9%, was einem Anstieg von praktisch 7% in drei Jahren entspricht.
Die Provinz Lüttich hat sich den Regionen angeschlossen, die das Ziel für 2020 erreicht haben. Sie verzeichnet einen deutlichen Anstieg von 37,9% im Jahr 2016 auf 43,9% im Jahr 2019 (+6%).
Die Provinz Namur stieg von 37,3% im Jahr 2016 auf 37,5% im Jahr 2019 und die Provinz Hennegau von 36,1% auf 37,2%. Trotz dieser Steigerungen haben diese Provinzen das Ziel von 40% noch nicht erreicht.
Auf regionaler Ebene übertraf Wallonien 2019 das europäische Ziel mit einem Anteil von 42,2%, was einem Anstieg von 2,6% im Vergleich zu 2016 entspricht.
Auf französischer Seite liegt Lothringen 2019 mit 39,3% leicht unter dem EU-Durchschnitt (41,6%). Dieser Anteil bleibt nahe dem bereits 2016 erreichten Wert (39,1%). Laut den Daten aus dem Jahr 2018 des Observatoire des Territoires der ANCT verdeckt dieser Durchschnitt jedoch erhebliche Unterschiede auf der Ebene der Departements in Lothring en. Dies gilt insbesondere zwischen den Vogesen (33,7%) und der Meuse (32,5%) auf der einen Seite und der Moselle (40,8%) und der Meurthe-et-Moselle (42,0%) auf der anderen Seite, die mit den Universitätszentren Metz und Nancy ausgestattet sind.
Auf deutscher Seite weisen 2019 Rheinland-Pfalz (34,7%) und das Saarland (30,0%) einen leichten Anstieg ihrer Quoten im Vergleich zu 2016 (33,7% und 29,0%) auf. Dennoch liegen diese Quoten immer noch weit unter dem EU-Ziel von 40%. Anstatt jedoch das Ziel von 40% jungen Erwachsene mit einem Bildungsniveau von CITE 5-8 anzustreben, hatte Deutschland das Ziel, bis 2020 42% CITE 4-8 Diplomierte zu erreichen, einschließlich postsekundärer nicht-tertiärer Bildung. Diese Entscheidung steht in Verbindung mit der Besonderheit des deutschen Ausbildungssystems, das großen Wert auf die duale Ausbildung und auf die nicht-tertiäre berufliche Weiterbildung (Meisterbrief, Technikerabschluss) legt. Das Wirtschaftsgefüge in Rheinland-Pfalz besteht zum großen Teil aus KMUs, hauptsächlich Verarbeitungsbetriebe, die eher nach qualifizierten Arbeitskräften verlangen als nach Hochschulabsolventen oder ähnlichem.
Auf NUTS-2-Ebene steigt der Anteil in der Region Koblenz leicht von 26,4% auf 28,8%. Auch die Region Rheinhessen-Pfalz verzeichnet einen Anstieg von 33,7% auf 34,7% im Jahr 2019. Im großregionalen und europäischen Vergleich bleiben diese Werte jedoch niedrig, was auch auf die Wohnortmigration eines Teils der Personen mit einem Hochschulabschluss zurückzuführen ist. Diese tendieren dazu, nach dem Eintritt ins Berufsleben in die Metropolregionen zu wandern. Eine Ausnahme bildet jedoch die Region Trier, die von 29,2% im Jahr 2016 auf 39,2% anstieg, was einem sehr deutlichen Anstieg von 10% innerhalb von drei Jahren entspricht.
Wie geht es nach 2020 weiter?
Da der strategische Rahmen für allgemeine und berufliche Bildung bis 2020 ausgelaufen ist, hat sich die Europäische Union Anfang 2021 neue Ziele für 2030 gesetzt. Bis 2030 soll der Anteil der 25- bis 34-Jährigen mit Hochschulabschluss mindestens 45% betragen. Dies ist das Ziel, das sich die Europäische Union für alle ihre Länder gesetzt hat.
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