Grundwasserzustandsbewertung
Die Karte entsammt einer Zusammenarbeit zwischen dem GIS-GR und dem Institut de Gestion de l'Environnement et d'Aménagement du Territoire (IGEAT) der Freien Universität Brüssel. Sie ist Teil des Themenhefts "Umwelt und Energie", das durch das IGEAT im Rahmen der Raumanalyse für das Raumentwicklungskonzept der Großregion (REKGR) erstellt wurde.
Zwei europäische Richtlinien bezüglich des Wassermanagements sind in Kraft: die Wasserrahmenrichtlinie (WRRL), die dazu verpflichtet, einen guten Zustand des Oberflächen- und Grundwassers zu erreichen, und die Richtlinie Überschwemmung, die darauf abzielt, das Überschwemmungsrisiko herabzusetzen. Für ihre Umsetzung stützen sich die beiden Richtlinien auf die Flussgebietseinheiten. Die Gewässer der Großregion gehören hauptsächlich zu den Flussgebietseinheiten des Rheins, der Mosel, der Saar sowie der Maas.
Das Grundwasser: unterschiedliche Ergebnisse
Der mengenmäßige Zustand ist quasi für die Gesamtheit der Grundwasserkörper der Großregion befriedigend. Nur vier Wasserkörper (drei in Rheinland-Pfalz und einer in Lothringen) weisen aufgrund eines stark erhöhten Wasserverbrauch im Sommer keinen guten Zustand auf .
Der qualitative Zustand des Grundwassers wird durch die Analyse einer Reihe von chemischen Komponenten ermittelt, die den in der Richtlinie 2006/118/EG enthaltenen Grenzwerte genügen müssen.
Kurz vor Auslaufen der ersten Bewirtschaftunsgpläne erreichten 61% der Grundwasserkörper der Großregion einen guten qualitativen Zustand. Nur im Saarland sind alle Grundgewässer von guter Qualität. In den anderen Teilgebieten ist ein mehr oder weniger großer Teil der Grundwasserkörper durch Verschmutzung in verschiedenen Graden beeinträchtigt, deren Ursprung hauptsächlich landwirtschaftlicher Art ist.
Die Nitrate, die hauptsächlich vom Streuen von Stickstoffdünger herrühren, stellen die Hauptfaktoren für die Beeinträchtigung der Wasserqualität dar. Die Metaboliten von mehreren Pestiziden, die in der Landwirtschaft eingesetzt werden und die im öffentlichen und privaten Bereich genutzt werden (einige sind momentan verboten, aber in der Umwelt noch immer vorhanden) findet man auch in der Mehrzahl der Grundwasserkörper der Großregion wieder. Die betroffenen Grundwasserkörper findet man hauptsächlich in intensiven Landwirtschafts- und Weinbaugebieten: Hochebenen mit Ackerkulturen und Polykultur/Polynutzung in Nordwallonien und Lothringen, Gemüseanbaugebiete in der Rheinebene, Weinbaugebiete an den Hängen des Rhein- und Moseltals. Weidezonen mit großen Viehbeständen sind auch in Luxemburg vorhanden.
Mehrere grenzüberschreitende Grundgewässer sind in Wasserkörper unterteilt, die an den nationalen und regionalen Grenzen enden und getrennt in den verschiedenen Teilgebieten analysiert werden. Hieraus können sich Unterschiede im qualitativen Zustand ergeben ("Grenzeffekte") die sich durch Merkmale und Skalenebenen der verschiedenen Grundwasserkörper erklären, oder auch durch zu unterschiedlichen Zeiten vorgenommene Messungen.
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