Nach Gemeinden 2016

 

Die Karte entsammt einer Zusammenarbeit zwischen dem GIS-GR und dem Centre de Recherche sur la Ville, le Territoire et le Milieu rural (LEPUR) der Universität Lüttich . Sie ist Teil des Themenhefts "Wirtschaftliche Entwicklung", das durch das LEPUR im Rahmen der Raumanalyse für das Raumentwicklungskonzept der Großregion (REKGR) erstellt wurde.

Verteilung der Beschäftigungsquote im Verhältnis zur Bevölkerungszahl pro Gemeinde am Arbeitsplatz

Wenn wir die Verteilung dieser Arbeitsplätze über die Gemeinden analysieren, stellen wir fest, dass die bereits heterogenen mittleren Quoten auf Ebene der Regionen andere bedeutungsvollere Unterschiede verdecken.

Im Großherzogtum verfügt die Stadt Luxemburg mit 173.059 Arbeitsplätzen im Jahr 2017 über einen Quotienten von 151%. Auch noch ein weiteres Dutzend Gemeinden dieses Landes verfügen über einen Quotienten von über 100%. Es handelt sich hier  um die räumlichen Einheiten im nahen Randgebiet der Hauptstadt und um mehrere Grenzgemeinden, insbesondere im Norden (Weiswampach, Winseler und Troisvierges).
Tatsächlich ist dieser Quotient Arbeitsplatz pro Einwohner sowohl in einer Mehrheit der Gemeinden entlang der Grenzen des Landes, als auch im Herzen des Ballungsgebietes von Luxemburg-Stadt und entlang der Autobahnen in Richtung Trier, Saarbrücken, Thionville, Esch/Alzette und Arlon sehr hoch (50%). Im Landesinneren, mit Ausnahme der Hauptstadt, ihrer Umgebung und der Autobahnachsen, ist diese Beschäftigungsdichte niedrig (<30%) außer in Mersch und der Nordstadt, in Wiltz und Redange. Sieben der acht Gemeinden im nördlichsten Teil des Landes haben eine besonders hohe Anzahl von Arbeitsplätzen trotz niedrigerer Bevölkerungszahlen.

In den anderen Teilgebieten ist dieser Quotient in der Nähe der Grenzen zum Großherzogtum fast immer niedrig oder moderat. Sogar die Städte Thionville, Longwy, Bastogne, Arlon, Merzig und Saarburg besitzen einen sehr moderaten Quotienten. Dies zeugt von der großen Abhängigkeit der Randgebiete vom Großherzogtum und von den Schwierigkeiten, die diese Regionen dabei haben, ihre lokale Beschäftigung der demographischen Entwicklung anzupassen. Wie die Interkommunalen Wirtschaftsförderungsgesellschaften der Provinzen Luxemburg und Lüttich schon seit mehreren Jahren beobachten, rührt ein Teil der Luxemburger Beschäftigung aus dem Transfer von KMUs nach Luxemburg her oder von Arbeitsplätzen, die in Verbindung mit der Schaffung einer Zweigstelle aus den Nachbarregionen stehen.

In Deutschland, wenngleich auch die Angaben der Bundesagentur für Arbeit nur einen Teil der Arbeitsplätze betreffen (die sozialversicherten Arbeitnehmer), konzentrieren sich diese in erster Linie in den urbanen Zentren, insbesondere den Oberzentren von Rheinland-Pfalz und des Saarlandes. Jedoch besitzt auf lokaler Ebene auch eine Vielzahl an kleinen urbanen Zentren ein hohes Beschäftigungsvolumen. Im Saarland konzentrieren sich die Arbeitnehmer hauptsächlich in der verdichteten Zone zwischen Saarlouis und Homburg. Dem ländlichen Bereich dieser beiden Bundesländer gelingt es dagegen nicht, viele Arbeitsplätze zu erhalten.

In der Wallonie, konzentrieren sich die Arbeitsplätze in der Nähe der Ballungsräume, die hauptsächlich entlang von zwei Achsen verteilt sind: Der wallonische Graben der einerseits die Gesamtheit der großen Städte verbindet und andererseits, die Achse Brüssel-Luxemburg mit Zentren wie Libramont oder Marche-en-Famenne südlich von Namur. Außerhalb dieser Achse, im Gegensatz zu Wallonisch-Brabant, das vom Ballungsraum von Brüssel profitiert, weist der Süden des Grabens niedrige Werte für diesen Quotienten auf. Selbst in der Nachbarschaft des Letzteren gibt es kleine bedeutende Beschäftigungszentren. Unter den großen wallonischen Städten ist der Quotient Beschäftigung/Bevölkerung moderat (in Namur, Lüttich…) oder schwach (in Verviers, Charleroi, La Louvière) im Vergleich zu anderen ähnlichen Städten. Dies steht in Verbindung mit einer sehr hohen Arbeitslosigkeitsrate, einer großen Abhängigkeit vom Brüsseler Ballungsgebiet, einschließlich Wallonisch-Brabant, und der bedeutenden Periurbanisierung der Beschäftigung (siehe hohe Quotienten in den Vorstadtregionen).

In Frankreich konzentrieren sich die Arbeitsplätze innerhalb des Moselgrabens von Thionville bis Epinal mit einer besonders bedeutsamen Masse in den Ballungsräumen von Metz und Nancy. Außerhalb des Grabens spielen einige kleine Städte eine besondere Rolle auf der lokalen Ebene (Verdun, Briey, Toul, Saarebourg, Saargemünd, etc.) dies insbesondere dank der verschiedensten Dienstleistungen für die Bevölkerung, die sich hier konzentrieren (Schulen, Handel, Verwaltung, Gesundheit, etc.). Demgegenüber bieten die ländlichen Bereiche im Allgemeinen und die alten Industriegebiete mit ihrem früheren großen Angebot an Arbeitsplätzen (Val de Rosselle, Täler der Fensch, der Orne, etc.) kaum noch Arbeitsplätze für ihre Bevölkerung an.

Zusammenfassend zeigt diese Analyse zwei Phänomene auf:
- Den sehr deutlichen „Grenzeffekt“ zwischen dem Großherzogtum und den drei anderen Ländern.
- Die starke Konzentration der Arbeitsplätzen in den städtischen Ballungsräumen, gepaart mit der Periurbanisierung in ihrer Umgebung.

 

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