2006-2015
Die Karte entstammt einer Zusammenarbeit zwischen dem GIS-GR und der Interregionalen Arbeitsmarktbeobachtungsstelle (IBA) der Großregion. Sie ist Teil des Berichts zur Arbeitsmarktsituation 2015/2016 in der Großregion, welcher die IBA für den Gipfel der Großregion erstellt hat. Die Karte stellt die Aufteilung und die Gesamtzahl der in Luxemburg beschäftigten Berufspendler aus Rheinland-Pfalz zum 31. März 2015 nach Wohnort (Kreise) sowie die Entwicklung der Pendlerzahlen zwischen 2006 und 2015 dar.
Auspendlerstrom aus Rheinland-Pfalz nach Luxemburg nimmt langsam zu
Aufgrund der geographischen Lage weist Rheinland-Pfalz traditionell ein vergleichsweise hohes Auspendleraufkommen in Richtung Luxemburg auf. Knapp 31.000 Personen pendelten 2015 aus Rheinland-Pfalz nach Luxemburg an ihren Arbeitsplatz. Die Grenzgänger aus Rheinland-Pfalz machten damit knapp drei Viertel aller aus Deutschland kommenden Luxemburg-Pendler aus. Die Gründe für das Pendeln liegen im Zusammenspiel von Arbeitsplatzangebot und -nachfrage sowie im attraktiven Einkommensniveau beim luxemburgischen Nachbarn. Aber es gilt auch Zuzüge zu berücksichtigen: so ist bekannt, dass Grenzgänger, die aus weiter entfernten deutschen Bundesländern stammen, aufgrund der im Vergleich zu Luxemburg niedrigen Immobilienpreise oftmals ihren ersten Wohnsitz unmittelbar an der luxemburgischen Grenze wählen. Der Anteil dieser Grenzgängergruppe kann nicht ausgewiesen werden, jedoch haben sie vermutlich wesentlich zum Anstieg der Luxemburg-Pendler aus Rheinland-Pfalz beigetragen.
Seit dem Jahr 2006 hat der Grenzgängerstrom aus Rheinland-Pfalz um über 51% (+10.415 Personen) zugelegt. Vor allem zwischen 2003 und 2008 hat sich die Zahl der rheinland-pfälzischen Luxemburg-Pendler mit jährlichen Veränderungsquoten zwischen 7% und 11% um insgesamt ca. drei Fünftel (61%) erhöht. Diese Dynamik brach im Zuge der Wirtschafts- und Finanzkrise spürbar ein: Der Strom stieg zwischen 2008 und 2009 lediglich um 1,1% bzw. um 265 Grenzgänger an. In der Folgezeit kam es dann wieder zu einer zögerlichen Erholung und im Jahr 2013 lag der Zuwachs wieder bei knapp 6%. 2014 war der Anstieg mit 1,8% dann wieder bedeutend schwächer, bevor 2015 ein Plus von 3,0% oder 887 Personen erzielt wurde.
Luxemburg-Pendler wohnen zu über 90% in der Grenzregion um Trier
Das Einzugsgebiet der rheinland-pfälzischen Grenzgänger nach Luxemburg konzentriert sich auf die Region Trier, in der nahezu alle Auspendler (ca. 92%) ansässig sind. Damit verbunden sind nicht nur infrastrukturelle Herausforderungen, ebenso hat die Region Trier – ähnlich wie Lothringen – innerhalb von Rheinland-Pfalz in den vergangenen Jahren weit überdurchschnittliche Einkommenszuwächse verzeichnet, die weitgehend auf die dort ansässigen Grenzgänger zurückzuführen sind. Die vertiefende Betrachtung der Wohnorte der Grenzgänger macht die Bedeutung von drei grenznahen Kreisen für den luxemburgischen Arbeitsmarkt deutlich: 42,5% der rheinland-pfälzischen Auspendler lebten im Kreis Trier-Saarburg, über ein Viertel (27%) entfiel auf den Eifelkreis Bitburg-Prüm und schließlich wohnten 23% in der kreisfreien Stadt Trier.
Zuwächse der letzten Jahre konzentrieren sich ebenfalls in Grenznähe
In Rheinland-Pfalz insgesamt ist die Zahl der Auspendler zwischen 2006 und 2015 sehr stark um 51% oder 10.415 Personen gestiegen; die Zuwächse konzentrieren sich aber auf die drei oben bereits genannten grenznahen Kreise (+9.886) während es sich bei den prozentual extrem hohen Anstiegen in Mainz, Pirmasens, Zweibrücken nur um Einzelfälle handelt.
Zum letzten Mal aktualisiert am