2011-2019

 

Die Karte geht auf die Zusammenarbeit des GIS-GR und der Interregionalen Arbeitsmarktbeobachtungsstelle (IBA) zurück. Sie ist Teil des Berichts zur Arbeitsmarktsituation 2019/2020 in der Großregion, den die IBA für den Gipfel der Großregion erstellt hat.

Die Hälfte der Einpendler aus Frankreich arbeitet im Kreis Germersheim

Die rückläufige Entwicklung des Einpendlerstroms aus Frankreich nach Rheinland-Pfalz dürfte auf die räumliche Konzentration der französischen Einpendler im grenznahen Germersheim zurückzuführen sein. Der Landkreis ist als Industriehochburg und Standort eines der weltweit größten Lkw-Montagewerke der Daimler AG (Mercedes Benz) in Wörth am Rhein ein besonderer Beschäftigungsschwerpunkt, welcher einem nicht unerheblichen Anteil an französischen Einpendlern (insbesondere aus dem Elsass) seit den 1970er Jahren Beschäftigung gibt. Mit der Ansiedlung von Daimler-Benz und der Mobil-Oil-Raffinerie wurde damals ein Standort mit ca. 12.000 Arbeitsplätzen geschaffen. Anfang der 1980er Jahre kamen die bei Daimler-Benz beschäftigten französischen Grenzgänger vor allem aus Gemeinden der elsässischen Kanto-ne Wissembourg, Haguenau, Bischwiller, Niederbronn, Lauterbourg und Soultz-sous-Forêts. Der Landkreis bietet derzeit rund der Hälfte aller französischen Grenzgänger in Rheinland-Pfalz einen Arbeitsplatz (48,1%). Diese Arbeitsplätze sind stark abhängig vom Konjunkturverlauf der Nutzfahrzeugbranche, die nach einem ausgesprochenen Boomjahr 2008 von der anschließenden Wirtschaftskrise weltweit mit am stärksten betroffen war.

Betrachtet man jedoch die letzten acht Jahre, ist ein weit überdurchschnittlicher Abbau der Grenzgängerbeschäftigung im Kreis Germersheim auszumachen (-486 Arbeitsplätze bzw. - 19,8%; im Vergleich zu Rheinland-Pfalz 2011-2019: -15,0%). Nur Pirmasens war mit einem Rückgang von -27,0% verhältnismäßig noch stärker betroffen. Neben Germersheim arbeitet ein relativ großer Anteil der französischen Einpendler in Zweibrücken (15,4%). Bedeutsame Arbeitgeber in Zweibrücken sind dort angesiedelte Maschinenbauunternehmen wie Tadano Demag und John Deere mit 1.600 (2019) bzw.1.000 Beschäftigten insgesamt (2020).

 

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