2007-2017

 

Die Karte entstammt einer Zusammenarbeit zwischen dem GIS-GR und der Interregionalen Arbeitsmarktbeobachtungsstelle (IBA) der Großregion. Sie ist Teil des Berichts zur Arbeitsmarktsituation 2017/2018 in der Großregion, welcher die IBA für den Gipfel der Großregion erstellt hat.

 

Die Einpendler aus Frankreich arbeiten mehrheitlich in der Provinz Hennegau

Die aus Frankreich in die Wallonie einpendelnden Grenzgänger arbeiteten 2017 vor allem in den Arrondissements Ath (25,5%), Tournai (24,0%) und Arlon (20,0%). Zwischen 2007 und 2017 stieg die Anzahl der Einpendler mit Wohnort in Frankreich um circa 20%, was 4.879 Personen entspricht. Die größten absoluten Zuwächse verbuchten die Arrondissements Arlon mit 2.573 neuen Grenzgängern aus Frankreich sowie Ath (+2.272) und Tournai (+1.025). Starke Verluste musste dahingegen das Arrondissement Neufchâteau hinnehmen: waren hier 2007 noch 2.245 Personen aus Frankreich beschäftigt, waren es zehn Jahre später nur noch 147. Auch Philippeville und Mouscron verzeichneten Verluste von mehreren hundert Einpendlern. Die prozentual starken Veränderungen in Huy, Waremme und Dinant sind dahingegen aufgrund der geringen Fallzahlen zu vernachlässigen.

Bei der Interpretation dieser Entwicklungen ist zu berücksichtigen, dass die Daten über die Zahl der Grenzgänger von den Krankenkassenlandesverbänden stammen, denen die Grenzgänger angehören. Sie sind nach Bezirken geografisch verteilt, und zwar auf der Grundlage der Adresse der Registrierungsstelle, bei der der Arbeitnehmer den Beitritt zu einer Krankenversicherung beantragt hat. Es wurde von der Hypothese ausgegangen, dass der Einpendler in diesem Bezirk arbeitet. Standortänderungen bei den Meldebehörden können dazu führen, dass Grenzgänger von einem Bezirk in einen anderen benachbarten Bezirk wechseln. Dies könnte eine Erklärung für den deutlichen Rückgang der Zahl der Grenzgänger, die in das Arrondissement Neufchâteau einpendeln, und den starken Anstieg im Arrondissement Arlon sein.

Dank der Daten aus dem französischen Zensus (INSEE), die für die Jahre 2010 und 2015 vorliegen, verfügen wir nun über weitere Informationen über Grenzgänger, die aus Lothringen in die Wallonie pendeln. Im Jahr 2015 überquerten täglich laut den Daten aus dem französischen Zensus 4.736 Lothringer die Grenze, um in der Wallonie zu arbeiten. Aus den Statistiken des INAMI zum 30. Juni 2015 geht hervor, dass an der Grenze zwischen Frankreich und Wallonien täglich 28.951 Arbeitnehmer die Grenze überquerten, von denen 6.154 in der belgischen Provinz Luxemburg arbeiteten, wahrscheinlich die überwiegende Mehrheit davon aus Lothringen. Laut INSEE-Daten sind letztere hauptsächlich in der Verarbeitenden Industrie (1.401 im Jahr 2015, d. h. 29,6%), im Handel und in der Kfz-Reparatur (949 im Jahr 2015, d. h. 20,0%) sowie in der Gesundheits- und Sozialarbeit (710, d. h. 15,0%) tätig. Zwischen 2010 und 2015 sank die Zahl der Einpendler aus Lothringen in die Wallonie in diesen beiden wichtigsten Wirtschaftszweigen, stieg aber im Bereich Gesundheits- und Sozialwesen (+10,0% oder 64 Arbeitnehmer). Bemerkenswert war auch die Zunahme des Bausektors (+68 oder +27,3%), der sonstigen Dienstleistungen (+44 oder +53,4%) sowie des Transports und der Lagerhaltung (+41 oder +26,3%).  

 

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