Raumentwicklungskonzept der Großregion (REKGR)

Die vierjährige Laufzeit des Interreg-Projekts SDTGR / REKGR begann am 1. Januar 2018 und endete am 31. Dezember 2021.

Zunächst wurde eine gemeinsame Wissensbasis und eine gemeinsame Sprache aufgebaut. Auf der Grundlage von sozioökonomischen und territorialen Indikatoren wurde eine Raumanalyse durchgeführt, mittels der die Fragestellungen räumlich betrachtet und Risiken und Chancen kartographisch dargestellt werden können.

Davon ausgehend wurden vier Themenhefte verfasst zu Demographischer Dynamik und die damit verbundenen räumlichen Erfordernisse, zu Mobilität, zu wirtschaftlicher Entwicklung und zu Umwelt-Energie. Im Laufe des Projektes entstand ein weiteres (fünftes), transversales Themenheft: Aneignung der Raumanalyse durch die Akteure der Großregion und Formulierung bereichsübergreifender Aufgaben.

Auf Grundlage dieser Ergebnisse wurde 2019 im Rahmen eines partizipativen Prozesses (in Form eines Policy Labs sowie eines Workshops) und unter Einbeziehung der Partner des Projekts REKGR sowie anderer Instanzen der Großregion, eine operative grenzüberschreitende strategische Vision formuliert.

Eine erste Version der Zukunftsvision für die Raumentwicklung der Großregion wurde als Kurzfassung „Grenzüberschreitende Zukunftsvision für die Großregion“ am 16. Januar 2020 anlässlich der 6. Fachministerkonferenz Raumentwicklung der Großregion auf politischer Ebene bestätigt. So verabschiedeten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen gemeinsamen Beschluss, in dem sie unter anderem ihren Willen bekräftigten, eine verstärkte Zusammenarbeit im Bereich der Raumplanung fortzusetzen. Außerdem äußerten sie ihre Bereitschaft, unterschiedliche fachbezogene Kooperationen in der Großregion anzuregen und zu unterstützen, insbesondere solche, die folgenden fünf beschlossenen Leitzielen entsprechen:

  1.  Eine wettbewerbsfähigere und innovative Großregion, durch ihr Know-how und ihre Komplementaritäten
  2. Lebensqualität durch Anpassung an den Wandel (in den Bereichen Klimaschutz, Umwelt, Energie, Bevölkerungsentwicklung, Wirtschaft und Soziales, Digital, Ernährung) und Sicherung eines echten sozialen und territorialen Zusammenhalts
  3. ein grenzüberschreitender und gemeinsamer Arbeitsmarkt, der auf gemeinsamen Ausbildungszweigen beruht;
  4. Entwicklung einer polyzentrischen Metropolregion unter Nutzung einer emissionsarmen Mobilität und Konnektivität
  5. ein langfristiger Orientierungs- und Koordinierungsrahmen, als Teil einer Mehrebenenlogik

Die Zukunftsvision nimmt dabei drei unterschiedliche Betrachtungsräume in den Fokus:

  • die Großregion als Ganzes
  • der zentrale Metropolraum um Luxemburg
  • die unmittelbaren Grenzgebiete

Die „grenzüberschreitende operative Strategie für die Großregion“ wurde Ende 2020 fertiggestellt und am 12. Januar 2021 im Rahmen der 7. Fachministerkonferenz Raumentwicklung der Großregion genehmigt.

Im April 2020 wurde parallel zur Fertigstellung der Strategie ein Projektaufruf gestartet, um Pilotprojekte für die Umsetzung des Dokuments zu sammeln. Insgesamt wurden 35 Projektideen eingereicht. Zusammen mit den Projektideen, die herausgearbeitet und in das Dokument als solches aufgenommen wurden, ergaben sich insgesamt 118 Pilotprojekte.

Um die Umsetzung des REK-GR in den Planungsdokumenten der einzelnen Teilregionen zu unterstützen, wurde 2021 ein externer Dienstleister damit beauftragt, präzise Empfehlungen für die einzelnen Teilregionen sowie die Großregion im gesamten zu formulieren und eine umfassende Kartografie mit Karten für jede strategische Achse zu erstellen.

Mit der grenzüberschreitenden operativen Strategie, die im Rahmen des Projekts REKGR gemeinsam von verschiedenen Akteuren aus Politik und Verwaltung der Großregion aufgestellt wurde, konnten eine gemeinsame Bestandsaufnahme der Herausforderungen der Raumentwicklung in der Großregion vorgenommen und konkrete Lösungen und Wege zur Bewältigung dieser Herausforderungen herausgearbeitet werden. Durch die Umsetzung des REKGR werden die grenzüberschreitenden funktionalen Räume, wie sie im neuen Kooperationsprogramm Interreg VI A Großregion definiert sind, besser in der Lage sein, eine integrierte Raumentwicklung zu initiieren und die wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Hindernisse auf ihrem Gebiet abzubauen. Durch die Zusammenarbeit im Interreg-kofinanzierten Projekt REKGR konnte ein regelmäßiger Dialog und die Abstimmung von grenzüberschreitenden Raumentwicklungsstrategien auf verschiedenen Ebenen initiiert werden.

 

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