Strategie für die trinationale Region Eifel-Ostbelgien-Éislek

Im trinationalen Raum Eifel-Ostbelgien-Éislek arbeiten Ostbelgien, das Großherzogtum Luxemburg und das Bundesland Rheinland-Pfalz bereits seit Jahrzehnten zusammen. Diese Zusammenarbeit soll durch eine ganzheitliche und nachhaltige Strategie für den grenzüberschreitenden Kooperationsraum im Rahmen vom Programm zur territorialen Zusammenarbeit Interreg Großregion 2021-2027 unter dem politischen Ziel - "Eine bürgernähere Großregion" - vertieft werden.

In diesem Zusammenhang hat das luxemburgische Ministerium für Wohnungsbau und Raumentwicklung – Abteilung für Raumentwicklung (DATer) – mit der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens und der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz 2022 eine Raumanalyse im tri-nationalen Raum (Eifel/Ardennen) in Auftrag gegeben.

Die Raumanalyse diente als Grundlage für die Zusammenarbeit im künftigen Kooperationsraum und umfasste die Themenfelder Demographie, Arbeitsmarkt, Gesundheitsversorgung, Einkaufs-möglichkeiten, Bodennutzung und Naturschutz, erneuerbare Energien, Mobilität sowie Kultur und Tourismus. Im Rahmen einer anschließenden SWOT-Analyse wurden die Stärken, Schwächen, Potenziale und Risiken aufgezeigt.

Die durch die Raumanalyse ermittelten Themenfelder waren Ausgangspunkt für die Erarbeitung der Strategie im Jahr 2023, die in einem partizipativen und interaktiven Prozess mit Schlüsselakteur*innen aus der trinationalen Region entstanden ist. So waren u. a. Vertreter*innen der kommunalen und regionalen Ebene aus Tourismus und Kultur sowie ministerielle Vertreter*innen aus den Bereichen Raumentwicklung, Umwelt, Naturschutz, Wasserwirtschaft und Tourismus, sowie der Naturparke, der LEADER-Aktionsgruppen, der Natur-, Forst- und Agrarverwaltungen beteiligt.

Die Strategie gliedert sich in folgende Kernthemen: Tourismus & Kultur, Natur, Mobilität, Arbeitsmarkt & Daseinsvorsorge und Energie. Ziel ist es, in diesen Themenbereichen gemeinsame grenzüberschreitende Synergien und Entwicklungsmöglichkeiten zu identifizieren, sie aber auch miteinander zu verknüpfen. So soll der Ausbau von Arbeitsmarkt & Daseinsvorsorge oder einer gemeinsamen touristischen Infrastruktur im Einklang mit der Natur erfolgen und der ländliche Charakter bewahrt werden. Es darf keinen Widerspruch zu den anderen Bereichen wie der Wasserwirtschaft, dem Katastrophenschutz, der Land- und Forstwirtschaft oder einer angepassten und abgestimmten Flächennutzungsplanung, auf die ebenfalls in der Strategie Wert gelegt werden, geben. Auch Mobilität als bereichsübergreifendes Feld sieht sich dieser Herausforderung gegenübergestellt. Alltagsmobilität, Radverkehr, digitale Vernetzung, Tarifeinheitlichkeit im ÖPNV und Ausbau der Infrastruktur sollen in Übereinstimmung mit dem Ziel eines nachhaltigem trinationalen Raums gefördert werden. Um die Region künftig auch unabhängiger und resilienter zu gestalten, setzt die Strategie sich zudem für das Ausbaupotential von erneuerbaren Energiequellen und der Infrastruktur zur Energieversorgung und -speicherung sowie für die Sensibilisierung der Bürgerinnen und Bürger für Energiesparmaßnahmen ein.

Die Strategie soll die Lücke zwischen den verschiedenen Ebenen der Regionalentwicklung schließen. Dies betrifft u.a. das Raumentwicklungskonzept und das Interreg-Programm der Großregion sowie die nationalen, regionalen und kommunalen Entwicklungsvorgaben. Langfristig sollen dafür Potenziale und Komplementaritäten der Region besser aufeinander abgestimmt und genutzt, gemeinsame Herausforderungen angegangen und reduziert sowie allgemein die Lebensbedingungen für die Bevölkerung verbessert werden. Zur Umsetzung der Strategie wird eine grenzüberschreitende Governance-Struktur mit einem Regionalmanagement eingerichtet.

 

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