2015-2019

 

In Zusammenarbeit mit der Unterarbeitsgruppe „Verkehrssicherheit“ hat das GIS-GR sechs Karten für die zweite Ausgabe des Verkehrssicherheitslagebilds in der Großregion erstellt. Darunter befindet sich die Karte der Getöteten bei Verkehrsunfällen pro 1.000.000 Einwohnerinnen und Einwohner für den Zeitraum 2015-2019.

Im Vergleich zum Zeitraum 2012-2016 ist festzustellen, dass die Zahl der Getöteten pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner in der Großregion im Zeitraum 2015-2019 leicht rückläufig ist: 57 gegenüber 62. Mit 3.278 Getöteten in den Jahren 2015-2019 ist die Gesamtzahl im Vergleich zum Zeitraum 2012-2016 um 194 Personen (etwa 5,6%) ebenfalls gesunken. Die Wallonie weist mit 84 Getöteten pro 1.000.000 Einwohnerinnen und Einwohnern die mit Abstand höchste Zahl auf. Danach folgen Luxemburg (51) und Lothringen (50). Rheinland-Pfalz (42) und vor allem das Saarland (34) weisen im großregionalen Vergleich die niedrigsten Zahlen auf.

Die Zahl der Verkehrsunfälle blieb in der ehemaligen Region Lothringen von 2015 bis 2017 gleich, die Zahlen sanken 2018 und 2019. Außer im Jahr 2018 (126 Getötete) ist die Anzahl der tödlichen Verkehrsunfälle im Zeitraum 2015-2019 konstant geblieben (zwischen 111 und 117 Getöteten/Jahr). Die Arrondissements mit geringerer Bevölkerungsdichte weisen höhere Zahlen auf. 72 % der tödlichen Verkehrsunfälle ereigneten sich auf Streckenabschnitten der Departementstraßen, 17 % auf den Kommunalstraßen, 7 % auf den Nationalstraßen und 6 % auf Autobahnen.

In der Wallonie und Ostbelgien sind in den Arrondissements Neufchâteau, Marche-en-Famenne, Bastogne, Philippeville und Thuin die meisten Getöteten pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner zu verzeichnen. Die ländliche Umgebung mit geringer Bevölkerungsdichte in diesen Arrondissements führt zu einer Steigerung des Individualverkehrs und einem damit verbundenen erhöhten Unfallrisiko. Weiterhin sind die Arrondissements vor allem im Sommer stark touristisch geprägt, was zumindest zeitweise zu deutlich mehr zurückgelegten Fahrkilometern im Verhältnis zur einheimischen Bevölkerung führt.

In Luxemburg ist, bezogen auf die Vergleichszeiträume 2012-2016 und 2015-2019, die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden in etwa konstant geblieben. Allerdings ist die Zahl der Schwerverletzten und der tödlich Verunglückten gesunken. In einem kleinen Land mit relativ geringen Fallzahlen ist es immer schwierig, ein Jahr mit dem anderen zu vergleichen; trotzdem geht die Zahl der schwer und tödlich verletzten Personen in die richtige Richtung. 2019 erreichte die Zahl der Todesopfer im Straßenverkehr mit 22 den bisher niedrigsten Stand. 

In Rheinland-Pfalz sind im Betrachtungszeit-raum 2015-2019 neben schwankenden Gesamtunfallzahlen auch Schwankungen bei der Zahl der Unfalltoten festzustellen. Während die Direktionsbereiche Bad Kreuznach und Landau gegenüber dem Vergleichszeitraum 2012-2016 weniger Unfalltote aufweisen, hat sich deren Zahl für den Bereich der Polizeidirektion Neustadt erhöht. Insgesamt ist jedoch ein Rückgang um 21,13 % bei den Unfalltoten in Rheinland-Pfalz im aktuellen Betrachtungszeitraum zu verzeichnen.

2015-2019 wurden im Saarland, wie auch im Vergleichszeitraum 2012-2016, 170 Verkehrsunfalltote gezählt. Die absolute Zahl an Getöteten ist seit 2017 rückläufig und sank im Jahr 2019 auf den bisher tiefsten Stand. Populationsbedingt verbessert sich im Saarpfalz-Kreis die Häufigkeitszahl der Getöteten bei Verkehrsunfällen, während sie im übrigen Saarland auf erfreulich niedrigem Niveau verbleibt.

In der Großregion ist in Bezug auf die Zahl der Getöteten bei Verkehrsunfällen eine positive Entwicklung im Vergleich zum Zeitraum 2012-2016 zu verzeichnen. Die Karte ermöglicht durch eine kleinräumlichere Betrachtung die Identifizierung von regionalen Besonderheiten zur Initiierung regionaler Kampagnen, wie z. B. dem luxemburgischen Aktionsplan „Plan de sécurité routière 2019-2023“, der ebenso wie das in Vorbereitung befindliche „Verkehrssicherheitsprogramm 2025 für das Saarland“ das Ziel der „Vision Zero“ verfolgt. Auch in Rheinland-Pfalz orientieren sich die Maßnahmen auf Grundlage der „Rahmenkonzeption zur polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit 2020-2023“ weitgehend an den Hauptunfallursachen sowie den Risikogruppen. 

 

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